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Vom Himmel zur Metzgerei: Eine unerwartete Reise


"...eigentlich ist mein erlernter Beruf Luftfahrzeugführer (so die offizielle Bezeichnung für Pilot) und das seit fast 40 Jahren. Aber Ende dieses Jahres bin ich auf Abwege geraten. Wie es dazu kam – das ist einfach erklärt. 

Im November '23 habe ich über meine Frau Margit von einem momentanen Personalengpass bei Gerold erfahren. Zeitgleich wurde unser Flugzeug zu einer großen, zirka 5-6 Wochen dauernden, geplanten Wartung (einen sogenannten C-Check) ins Ausland überstellt. Ergo war meine eigene „Lücke“ im Dienstplan zu retten, und so konnte ich Gerold bis Ende des Jahres mit Hilfe anbieten. Nach kurzer Bedenkzeit hat unser Meistermetzger gleich Nägel mit Köpfen gemacht. So begann mein Dienst in der Metzgerei Hosp Ende November mit einer entsprechenden Einweisung in seinen Betrieb. Neben dem Kennenlernen der Betriebsstätte galt es auch, sich mit den Hygienevorschriften vertraut zu machen.


Eigentlich wollte ich ja nur unterstützend mitarbeiten, einfache Arbeiten ohne große Einweisungen und Aufsicht erledigen, damit der Chef Zeit gewinnt, um sich seinen eigentlichen Aufgaben widmen zu können. Aber Gerold nahm sich von Beginn an viel Zeit für mich und führte mich in die Geheimnisse seines Handwerks ein. So blieb es nicht nur beim Verpacken oder der Warenannahmekontrolle, sondern ich durfte sehr bald in der Produktion mitarbeiten. Neben Fleisch für verschiedene Produktionsschritte vorzubereiten (z.B. Toastschnitten, Speck,...) haben wir unzählige Wurstsorten wie Grillwürste, Frankfurter, Bratwürste, Schübling, St. Galler und Leberkäse hergestellt. Aber auch Landjäger und verschiedene Sorten Leberstreichwurst gehörten zum Repertoire. Und auch in der Küche konnte ich Sabine und ihre Mädels vom Land, Daniela und Selina, tatkräftig unterstützen. Hier fabrizierten wir Brätspätzle, Leberspätzle, Kutteln und verschiedene Saucenfonds. Ich war erstaunt, wie viel Hausgemachtes hier angeboten wird.


Gegen Weihnachten wurde das Tempo immer höher, und es galt bis spät in die Nacht die unzähligen Kundenbestellungen für die Feiertage abzuarbeiten. Hier konnte ich erleben, was es heißt, in einem Familienbetrieb mitzuarbeiten – denn auch Simon, Lukas und Jonas waren mit von der Partie. Aber auch die Reinigung der Betriebsstätte und des gesamten Arbeitsmaterials gehörten nach einem intensiven Arbeitstag dazu. Gott sei Dank war ich im Zerlegen und Zusammenbau der Maschinen bereits unterrichtet... Anfang Januar war unser Flugzeug dann fertig, und ich konnte dieses wieder nach Altenrhein überstellen. So ging eine spannende und sehr lehrreiche Zeit, die ich nicht mehr missen möchte, (vorläufig) zu Ende. Wer weiß......"

von rmi Online Marketing 05 März, 2024
Leberkäsjause für Kanzler und Co.
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